Tradition

Spreewälder Kost

Was macht den Spreewälder stark?
Kneedeln, Leineel und Quark.
Was schmeckt am zur Sonntagsruh?
Kaffee und Plinse dazu.
Was werd er immer lieben?
Gritzwurscht mit großen Grieben.
Was gibt am Mut und Zorn?
Alter Cottbuser Korn.
Was klärt den Kopp bei Mann und Frau?
Saure Gurken aus Lübbenau.

Mit diesem kleinen Spreewälder Mundartgedicht - frei nach dem Buch "Die liebe Lausitz" von Otto Lukas - stimmen wir Sie auf unser Angebot an Spreewaldspezialitäten ein.

Die Kost der Spreewälder wurde durch ihre Erwerbszweige geprägt. Im Vordergrund standen die Landwirtschaft mit Gemüseanbau und Rinderzucht, weiterhin Fischerei und Jagd.

In Lübbenau kamen die Leineweberei und Bierbrauerei hinzu. Aus den Gurkeneinlegereien der Ackerbürger entwickelten sich in neuerer Zeit Konservierer- und Meerrettichreibereibetriebe.

Die Lübbenauer brachten ihr Gemüse mit dem Kahn bis nach Berlin und auf dem Landweg bis Dresden. Es wird berichtet, daß Lübbenauer Bier sogar bis nach Kopenhagen gelangte.

Wie sah nun die Kost der Spreewaldbauern bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts aus?

Erstes Frühstück: in der Regel Milchsuppe, selbstgebackenes Roggenbrot mit Butter aus eigener Herstellung und hausschlachtene Wurst.

Zweites Frühstück: (meist auf dem Felde eingenommen) Brote ("Schnieten"), belegt mit Griebenschmalz und eingelegter Blut-, Leber- und Grützwurst. "Unser Mann" (der Bauer) bekam zuweilen eine "Schinkenschniete".

Hauptmahlzeit: Pellkartoffeln mit "Stippe" oder Quark oder saurer Hering mit Leinöl oder einfache Eintöpfen

Nachmittagskaffee: ("Vesper") entsprach dem zweiten Frühstück.

Abendessen: Pellkartoffeln mit Zwiebel- oder Speckstippe, Quark mit Leinöl oder belegte Brote und sauren Gurken dazu.

Sonn- , Feier- und Festtage
Mittag: "Fisch in Spreewaldsoße", Gerichte vom Haus- oder Wassergeflügel, Wildbraten oder Bratengerichte vom Fleisch aus dem Pökelfaß.

Vesper: "Kaffee und Plinze" oder hausbackener Streusel-, Quark-, Mohn- oder Obstkuchen

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